Rohwer nun für kürzere Piste offen
1800 statt 2700 Meter für Holtenau?
Fortsetzung: In einem Schreiben Rohwers an die Cimber Air, die
Lufthansa, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Flughäfen und den Board of
Airline Representatives in Germany vom 5. April heißt es: "Obwohl
auch mir nach den bisher geführten Gesprächen zur Sicherung der künftigen
Linienflugverbindungen für die K.E.R.N.-Region ein Ausbau (der Start- und
Landebahn) grundsätzlich erforderlich erscheint, möchte ich mich jedoch
bei meiner eigenen Meinungsbildung nicht allein auf den Vorschlag der
Gutachter verlassen." Und: "Ich halte es für angebracht, auch
andere, gegebenenfalls kürzere Varianten in meine Überlegungen
einzubeziehen." Der Minister schlug in dem Brief ein Gespräch mit
Vertretern der Fluggesellschaften und Organisationen für Mitte Mai vor.
Eine Stellungnahme des Ministeriums war gestern nicht zu erhalten. Dem
Vernehmen nach will Rohwer aber ein Signal setzen, dass der Flughafen nur
in dem Maße erweitert wird, wie es für die attraktive Anbindung des
Geschäftsverkehrs an die Wirtschaftszentren wirklich notwendig ist. Tatsächlich
könnte dies die Trendwende einleiten, da bei einer wesentlichen kürzen
Start- und Landebahn der Einsatz von Großflugzeugen in Kiel nicht in
Betracht käme, hieß es gestern zum Hintergrund. Auch Charterverkehr in
großem Stil wäre dann nicht möglich.
Wie berichtet, hatte Cimber Air schon Überlegungen für eine kürzere
Start- und Landebahn ins Spiel gebracht. Prokurist Jochen Bauerfeind sagte
zu der in der Potenzialanalyse bevorzugten Länge von 2700 Metern:
"Das erscheint mir etwas überproportioniert." 1800 Meter Piste
reichten auch für Jets aus.
Der Plöner Kreistag hat sich am Donnerstagabend mit großer Mehrheit
dagegen ausgesprochen, den Flughafen in der von den Gutachtern
vorgesehenen Dimension zu erweitern.
Kieler Nachrichten vom 07.04.2001